Halbzeit der Ausbildung ...

Für Katharina Lurz ist jetzt Halbzeit. Aber es gibt keine Pause. Seit September 2020 wird die 27-Jährige im Seelsorgebereich Bamberger Westen zur Pastoralreferentin ausgebildet. Nach
sechs Jahren Studium kann sie hier drei Jahre lang Erfahrungen in der praktischen Gemeindearbeit machen. Eineinhalb Jahre stehen ihr also noch bevor. Lurz ist dankbar für die „wertvolle
Zeit“, in der sie viele Lernorte kennenlernen darf. Von Dienstvorgesetzten und pastoralem Team wie auch von der Gemeinde fühlt sie sich dabei gut unterstütztund angenommen.
Als „typisches Pfarreikind“ hat sich Lurz einmal bezeichnet. Siestammt aus einem katholischen Elternhaus im Landkreis Kronach, ist in der Filialgemeinde St. Josef/Thonberg in das Gemeindeleben hineingewachsen. „Gefühlte Ewigkeiten“ habe sie als Ministrantin und später als Oberministrantin gewirkt, habe dabei viel Unterstützung erfahren, von Ehrenamtlichen, die sich stark in das Gemeindeleben einbrachten, wie auch von Religionslehrern.
Nach Abitur und Freiwilligem Sozialem Jahr kristallisierte sich der Wunsch heraus, in den pastoralen Dienst zu gehen. Es folgten sechs Jahre Theologiestudiuman der Katholischen Universität
Eichstätt-Ingolstadt mit Praktika in Fürth, Forchheim und Pressig. „Und dann kam Corona“, sagt Lurz und verweist auf die Einschränkungen für die Ausbildung. Vieles falle aus oder müsse
anders gemacht werden. „Wir wollen, dass die Pastoralassistenten gute drei Jahre haben“, wünscht sich dennoch Pastoralreferent Christian Schneider, der Ausbildungsverantwortliche
im Seelsorgebereich. Seit rund sieben Jahren ist der Bamberger Westen Ausbildungsort. Vor Lurz gingen Philipp Fischer (jetzt: Hallstadt) und Andreas Fleischer (jetzt: Bayreuth) hier „in die
Lehre“. Schneider begleitet auch Katharina Lurz bei ihrem Tun in der Gemeinde. Aufgabenbereiche werden definiert, die Zuständigkeiten Stück für Stück erweitert. Beobachtung und
Feedback erfolgen kontinuierlich. Es gibt Probepredigten und Besuche von Gottesdiensten, die die Pastoralassistentin hält. Die Reflexion umfasst auch Aspekte wie etwa die Wirkung von Gesichtsausdruck und Gesten. Inhaltlich ist die Pastoralassistentin in die Erstkommunion und Firmvorbereitung eingebunden, gestaltet die Weg- und Geistreich- Gottesdienste, hält den
Kontakt mit den Eltern aufrecht. Sie hat Gottesdienste wie den Weihnachtsgottesdienst mitgestaltet. Ihr erster Gottesdienst, eine Wort-Gottes-Feier im Seniorenheim Antonistift, bleibt ihr in Erinnerung.
Coronabedingt habe man eigentlich mit der Kamera geredet, die die Feier auf die Stationen übertrug, ohne Kontakt mit den Menschen zu haben. Dies bedauert Lurz. Einmal im Monat ist sie jetzt im Stadtteil Wildensorg für die Wort-Gottes-Feier zuständig. Im Bereich Dom und Wildensorg ist die junge Frau auch Ansprechpartnerin für die Jugend und die Ministranten. Zudem wirkte sie bei der Pfarrgemeinderatswahl im Wahlausschuss der Dompfarrei mit und freut sich über die Kontakte zu Ehrenamtlichen. Zum Aufgabenfeld hinzu kommen noch die Beerdigungen.
Zusammen mit Christian Schneider hat sie bereits an Trauergesprächen teilgenommen.
Valentin Weller, Ausbildungsleiter für den Bereich der Erzdiözese, ergänzt, dass im zweiten Ausbildungsjahr die Erarbeitung und Durchführung eines innovativen Projekts in der Pfarrei ansteht. Die zukünftigen Mitarbeiter im pastoralen Dienst sollen auch das projektorientierte Arbeiten in der Pastoral kennenlernen.
Die Ausbildung findet
zur Hälfte im Seelsorgebereich,
zu einem Viertel
in der Schule und zu einem Viertel
überörtlich statt. Es gibt
regelmäßig jahrgangs- und berufsgruppenübergreifende
Ausbildungseinheiten
(mit Gemeindeassistenten,
Kaplänen und Religionslehrern
i.K.).
Pastoralreferenten werden für
die Bistümer Bamberg, Eichstätt
und Würzburg gemeinsam ausgebildet.
Im Erzbistum Bamberg
ist Katharina Lurz eine von neun
Personen, die zurzeit aktiv in der
Ausbildung oder zum Teil in Elternzeit
sind; sie ist die Einzige
im zweiten Ausbildungsjahr. Zurzeit
könne man jedem „geeigneten“
Bewerber gute berufliche
Perspektiven bieten, sagt Weller.
Pastoralreferent sei ein „toller Beruf“
mit vielen Möglichkeiten,
sich selbst weiterzuentwickeln
und weiterzuqualifizieren.
Katharina Lurz freut sich auf
die Aufgaben, die ihr bis zur
Zweiten Dienstprüfung im kommenden
Jahr noch übertragen
werden. Danach wird sie den
Seelsorgebereich verlassen und
das Erlernte an einem neuen Wirkungsort
anwenden. Sie wird
auch dort davon berichten, welchen
Halt ihr Glaube ihr gibt,
wird dort die gute, befreiende
und tröstliche Botschaft weitergeben,
„dass Gott uns liebt“. cid
Pastoralassistentin Katharina Lurz wird Stück für Stück in pastorale Aufgaben eingebunden
„Gute drei