Kooperative Kinder- und Jugendpastoral als Schlüssel zum Erfolg

Jugendpastorale Studienwoche auf Burg Feuerstein
Ebermannstadt. Die Kinder- und Jugendpastoral ist Dienst der Kirche an der Jugend und zugleich eine Investition in die Zukunft von Kirche und Gesellschaft - so machen es die Würzburger Synode und der Pastoralplan der Erzdiözese Bamberg deutlich. Damit dieser Dienst in einer Zeit gelingen kann, in der zum einen der kirchliche Bezug von Kindern, Jugendlichen und deren Familien keine Selbstverständlichkeit mehr ist und zum anderen die personellen Ressourcen der Kirche knapper werden, ist eine Kooperation aller Akteure kirchlicher Kinder- und Jugendarbeit unverzichtbar. Vor diesem Hintergrund ist bereits seit Jahren die jugendpastorale Studienwoche ein fester Bestandteil der Auszubildenden der Berufsgruppen der Gemeindereferenten/-innen, der Pastoralreferenten/-innen und der Priester in der Erzdiözese. 13 Männer und Frauen aus diesen Berufsgruppen nahmen in diesem Jahr vom 13. bis zum 17. Januar an der Studienwoche auf Burg Feuerstein teil, die durch den BDKJ-Diözesanvorsitzenden Daniel Köberle und Christian Brauner, Referent für Einarbeitung und Fortbildung im Jugendamt der Erzdiözese, durchgeführt wurde.
„Uns ist es ein wichtiges Anliegen, zu begeistern - für Kinder und Jugendliche, für die vielfältigen Angebote kirchlicher Jugend(verbands)arbeit und für die großen Chancen einer kooperativen Kinder- und Jugendpastoral“, so Köberle. Damit die Begeisterung der Teilnehmer/-innen auch zu konkretem beruflichem Handeln werden kann, setzten Brauner und Köberle auf die Verbindung von drei wichtigen Ausbildungselementen. Dazu gehören zum Ersten der Abgleich persönlicher Motivation und Vision mit den Zielsetzungen aus dem eigenen Arbeitsfeld und dem kirchlichen Auftrag für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Zum Zweiten die Verbindung eigener Erfahrungen, Einstellungen und Haltungen mit der Lebenswelt der heutigen Kinder und Jugendlichen, ihren Themen und Anliegen. Und zum Dritten geht es um die Vermittlung von nötigem Fach- und Methodenwissen.
So wurden nicht nur wichtige Dokumente wie die bereits erwähnte Würzburger Synode - die Konkretisierung des zweiten Vatikanums für die Jugendarbeit in Deutschland -, der geltende Jugendplan der Erzdiözese oder das Kinder- und Jugendhilfegesetz besprochen, sondern die Teilnehmer/-innen hatten auch Gelegenheit zur Realisierung ihrer ganz persönlichen Visionen über die Methode der Bildarbeit und den Austausch darüber. Für Sicherheit im Umgang mit Kindern und Jugendlichen sorgten Einheiten über rechtliche Rahmenbedingungen für Jugendarbeit und Jugendhilfe im Allgemeinen sowie wichtige Informationen zu Jugendschutz und Aufsichtspflicht im Speziellen, aber auch Informationen zu den Themen Versicherungsschutz und Finanzierungsmöglichkeiten im Jugendbereich. Überraschende Einblicke in die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen gewährte ein Exkurs zu den Ergebnissen der Jugendforschung, wie sie z.B. in der Shell-Jugendstudie oder Sinus-Milieu-Studie beschrieben sind. Übergreifend über die ganze Woche hinweg konnten Methoden für die Arbeit mit Gruppen praktisch ausprobiert werden.
Im Interesse einer vernetzten und kooperativen Jugendpastoral wurden im Rahmen der Studienwoche auch Ausbildungsinhalte durch ehrenamtlich Engagierte und hauptberufliche PraktikerInnen aus den unterschiedlichen Arbeitsfeldern der kirchlichen Jugend(verbands)arbeit vermittelt. So konnten gruppen- und spielepädagogische Übungen unter Anleitung der Spielpädagogin Eva-Maria Steiner eingeübt werden, während Kristin Jakob (Erzbischöfliches Jugendamt Nürnberg), Melanie Eheim und Katharina Ulrich (beide Katholische Landjugendbewegung), Kathrin Kleinhenz-Pauthner (Offener Jugendtreff Flip) und Christian Lauger (Referat für Glaubensbildung) über konkrete Fragen zu Kooperations- und Unterstützungsmöglichkeiten der pfarrlichen Jugendarbeit durch die Dekanatsjugendstellen, die Jugendverbände und offenen Einrichtungen informierten. Zusammen mit ihnen konnten die Teilnehmer/-innen auch exemplarische Projektideen entwickeln, von denen einige gute Chancen haben in den nächsten Monaten auch umgesetzt zu werden. „Damit sind wir auf dem Weg, die verschiedenen Akteure der Jugendarbeit miteinander in fruchtbaren Kontakt zu bringen, ein wichtiges Stück vorangekommen. Denn nur wenn die überregionalen Profis und die Zuständigen vor Ort kooperieren, kann Jugendarbeit wirklich erfolgreich sein“, unterstrich Brauner.
Die Zusammenarbeit auf allen Ebenen sichert letztlich auch die Unterstützung der zu einem Großteil ehrenamtlich getragenen Kinder- und Jugendarbeit in der Erzdiözese. Ehrenamtliche Jugendleiter/-innen, die sich in verschiedenster Weise in der Jugendarbeit engagieren, erreichen zusammen mit ihren hauptamtlichen und hauptberuflichen Partnern derzeit in der Erzdiözese Bamberg pro Jahr ca. 23.000 Kinder und Jugendliche in regelmäßigen Gruppenstunden, durch Zeltlager, in offenen Angeboten oder durch andere Projekte.