…er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme… (Mk 9,36)

An der Kasse eines Drogeriemarktes steht vor mir eine Frau mit einem kleinen Jungen, der im Kindersitz des Einkaufswagens herumturnt und mit den Gegenständen spielt, die darin liegen, darauf wartend, bezahlt zu werden.
Beim Auflegen ihrer Waren auf das Band schimpft die junge Mutter vor sich hin: „Heute ist er wieder besonders böse!“
Die Kassiererin unterbricht, das Laufband stoppt - sie lenkt ihren Blick auf das Kind und sagt freundlich, aber sehr bestimmt: „Ein Kind kann niemals böse sein. Vielleicht ist er (der Junge) heute unruhig, aber ein Kind kann nie böse sein.“
Mich hat diese von Herzen überzeugende Szene sehr bewegt.
Ohne viele Worte hat die Frau an der Kasse dem Kind zugesprochen, dass es von Grund auf gut ist und damit Würde hat – mitten im Alltag des Einkaufsgeschehens.
Eine Unterbrechung, nicht geplant, ein Lichtstrahl in einem Moment, eine Ahnung von Gottes Wirken.
Spuren des Reiches Gottes in unserer Welt zu finden, seinen guten Geist wahrnehmen zu dürfen…
Was für ein Geschenk, dass dies in unserem oft so alltäglichen Leben möglich ist!