100 Tage Arbeitsstellenleiter
Etwas mehr als 100 Tage bin ich nun Leiter der Arbeitsstelle Ständiger Diakonat im Erzbistum Bamberg. Obwohl – eigentlich sind es nur 31 Tage: denn ich bin nur an zwei Tagen in der Woche in der Arbeitsstelle, die restliche Dienstzeit bin ich Diakon in einem Seelsorgebereich im Nürnberger Norden. Anfangs waren natürlich schon Gedanken, wie „schaffe ich das alles?...kommt dann meine Familie nicht zu kurz?...wie lange werde ich für die Einarbeitung brauchen?“. Doch die freundliche Atmosphäre, die Hilfestellung meine Vorgängers Klaus Komp, das Entgegenkommen des Leiters der Hauptabteilung in Bamberg Domkapitular Hans Schieber und meines Pfarrers Joachim Wild in Nürnberg haben mir den Einstieg leichter gemacht.
Erste überregionale Begegnungen auf Bayernebene in Würzburg und gute Kontakte mit dem Ausbildungsleiter für unsere Diakone motivieren mich, den Gemeinschaftsgedanken der diakonischen Berufung zu entdecken und weiterzuentwickeln. Es gibt in unserer Erzdiözese 51 Diakone, aktiv 27 im Hauptberuf und 14 mit Zivilberuf. Es ist im Vergleich zu den anderen Gruppen in der Pastoral und der Seelsorge eine kleine Gruppe. Und doch denke ich, dass das Motto unserer Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum der Berufsgruppe aus dem Jahr 2010 “Vielfältig dienen“ im Sinne des Einsatzes in der Seelsorge und einer „Brückenfunktion“ zwischen Menschen ein Zukunftsprogramm für Diakone in unserer Kirche umschreiben könnte. Wegweisend sind für mich auch die Worte und Veröffentlichungen (zuletzt das Apostolische Schreiben „Evangelii Gaudium“) unseres Papstes Franziskus, der eine diakonische Kirche wieder neu ins Bewusstsein bringt und aufzeigt, dass genau diese Kirche nach seiner Überzeugung die Kirche der Zukunft ist.
Die Herausforderungen einer Arbeitsstelle liegen in unterschiedlichen Bereichen, unter anderem: den Kontakt zu halten zu den Mitbrüdern im diakonischen Dienst, Ansprechpartner für Interessenten zu sein, Bewerber zu begleiten, als Teil der Hauptabteilung Pastorales Personal den Diakonat in unserer Erzdiözese konzeptionell weiterzuentwickeln und die Anliegen der Diakone auch nach außen zu vertreten. Ein besonderes Anliegen ist es mir, die je eigenen Anforderungen und Bedürfnisse der Diakone mit Zivilberuf und im Hauptberuf im Blick zu haben und – obwohl es zwei unterschiedliche Zugangs- und Ausbildungswege sind – das Gemeinsame und Verbindende zu stärken.
Michael Schofer
Leiter der Arbeitsstelle Diakonat im Erzbistum Bamberg