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Adventsgruß ans Pastorale Personal

Datum:
Veröffentlicht: 7.12.20
Von:
HA PP
Zu Beginn der Adventszeit versandte die Hauptabteilung Pastorales Personal folgenden Adventsgruß an die Priester, Diakone und pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Erzbistums. Die beigefügte Postkarte kann leider nicht online gestellt werden, wird im Text aber beschrieben.

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im pastoralen Dienst, liebe Mitbrüder,

in diesen Wochen wird in der Hauptabteilung Pastorales Personal oft an Sie gedacht. Aus den Gedanken soll heute ein adventlicher Gruß werden, den ich zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen am Heinrichsdamm sehr gern an Sie schicke.

Vor ein paar Wochen dachte ich noch, die Seelsorge könnte nach Monaten unter Corona-Bedingungen nach und nach in ihre normalen Bahnen zurückfinden. Gern würde ich jetzt dafür werben, dass wir wieder eine halbwegs einheitliche Form und Intensität der Pastoral versuchen. Im vergangenen Dreivierteljahr hatten eine große Eigenverantwortung und damit auch eine große Vielfalt an Formen geherrscht, z. B. was die Zahl, die Art und die Verortung der Gottesdienste anging, den Umfang persönlichen Umgangs mit Menschen und Gruppen, die seelsorgerlichen Online-Aktivitäten usw.

"Wir haben uns nicht verweigert", konnten viele von Ihnen zu Recht beteuern, wenn gefragt wurde, wo denn Kirche und Pastoral während des ersten Lockdowns geblieben seien. Leider gab es aus einigen Gemeinden auch Kritik und Beschwerden über ausgebliebenen seelsorgerlichen Beistand. Die Gründe für solch vereinzelte Zurückhaltung lagen wohl weniger an einer Verweigerungshaltung als vielmehr an Sorge, Selbstschutz und Beachtung der Richtlinien. Dennoch schmerzen natürlich Klagen etwa über eine nicht erfolgte Krankensalbung oder ein nicht erfolgtes Gespräch mit Trauernden. Deshalb an dieser Stelle umso mehr Dank allen, die in dieser verstörenden Zeit im Sinne Jesu alles getan haben, was sie unter Einhaltung der rechtlichen Vorgaben tun konnten und mussten.

Die zweite Welle der Corona-Pandemie stellt Sie erneut vor Herausforderungen, gerade im Hinblick auf die Gestaltung des diesjährigen Weihnachtsfestes. Bitte erwarten Sie dafür nicht von diesem Brief aktuelle Weisungen, Vorgaben oder Empfehlungen; die erhalten Sie vom Generalvikariat oder von anderen zuständigen Stellen des Ordinariats. Hohen Respekt, dass Sie sich den Herausforderungen engagiert stellen. Wir in der Hauptabteilung Pastorales Personal sind uns bewusst, unter welch erschwerten Bedingungen sich Ihre Kontakte zu Gemeindemitgliedern, Ehrenamtlichen und Gremien oder etwa Ihre Arbeiten an der Entwicklung des Pastoralkonzepts vollziehen.

Auch in dieser Zeit versucht unsere Hauptabteilung, Sie zu unterstützen. Wir stehen für Gespräche bereit, persönlich oder gern per Videoschaltung. Fortbildungen, durch die der Blickwinkel geweitet, neue Erkenntnisse vermittelt und kollegialer Austausch gefördert werden, halten wir zur Unterstützung Ihrer theologischen und seelsorgerlichen Arbeit auch jetzt für wichtig, ebenso wie Exerzitien zur Stärkung des geistlichen Lebens. Manchen von Ihnen mögen solche Angebote als "Luxus" erscheinen – wir möchten Sie trotz Ihrer Arbeitsfülle zu diesem "Luxus" ermutigen.

Unsere Verbundenheit gilt Ihnen allen, auch den jungen Pastoral- und Gemeindeassistentinnen und Kaplänen, die durch die Corona-Pandemie eine schwierige Ausbildungssituation vorfinden, sowie jenen, die ihnen folgen wollen und nun eine harte Phase im Studium erleben. Ihnen und uns allen gelingt manches sicherlich digital, aber Vieles, was unseren Dienst ausmacht und uns innerlich erfüllt, ist derzeit nicht möglich. Wir hoffen alle auf Licht am Ende des Tunnels.

Dieses Bild passt zum Advent. Der Advent gibt uns Perspektive. Er lenkt unseren Blick auf die Ankunft Gottes in unserer Welt in Jesus Christus. Mit Gottes Ankunft ergeht es uns – nicht nur in Coronazeiten – oft so, wie es die alttestamentliche Lesung des ersten Adventssonntags beschrieb: "Du hast dein Angesicht vor uns verborgen. Und doch bist du, Herr, unser Vater."

Die Postkarte, die wir als kleines Geschenk diesem Brief beilegen, spielt genau mit diesem Gedanken. Ihre Vorderseite ist völlig weiß und auf den ersten Blick leer. Nur wer genau hinschaut, kann ein paar Worte lesen. Sie lauten: "Ich bin immer da. Gott". Aus dieser Zusage zu leben und diese Botschaft weiterzusagen, ist Kern unserer Sendung. Zusage, Botschaft und Sendung – sie gelten trotz und mit all den Zumutungen, die uns die Coronakrise beschert.

In diesem Sinn viel Durchhaltevermögen und Kraft, einen gesegneten Advent und einen guten Weg auf Weihnachten hin.

Herzliche Grüße auch im Namen meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Hans Schieber

Leiter der Hauptabteilung

Pastorales Personal