„Der Glaube hat Platz im Leben“
Neue Pastoralassistenten beginnen ihre Ausbildung
Sie fühlen sich vom Glauben getragen: Neun junge Frauen und Männer aus dem Erzbistum Bamberg, dem Bistum Würzburg und dem Bistum Eichstätt. Ihnen geht es wie vielen jungen Menschen in diesen Tagen, die eine Ausbildung beginnen. Sie haben wohl ein leichtes Kribbeln im Bauch. „Es ist ein bisschen, das Gefühl wie nach der Schule“, beschreibt Sandra Lohs ihren Eindruck. Sie wird künftig als Pastoralassistentin in der Pfarreiengemeinschaft St. Georg in Karlstadt tätig sein.
Viele Jahre Studium liegen hinter ihnen. „Es ist wie eine Baustelle. In unseren Heimatgemeinden haben wir das Fundament bekommen, während des Studiums ist das Gerüst hochgezogen worden und nun soll der Bau vollendet werden“, meint Theresa Schwarzmann, künftig im Pfarrverbund St. Marien im Steigerwald tätig. Ihre jeweiligen diözesanen Ausbildungsleiter sehen dabei die jungen Frauen und Männer, die sich gleich zu Beginn ihrer ersten vollen Arbeitswoche im Bamberger Bistumshaus St. Otto trafen, als Architekten. Durch das Studium hätten Sie eine Basis für ihre nun folgende praktische Ausbildung erhalten, meint Alisa Zwingel, die künftig im Pfarreienverbund Forchheim-Ost tätig ist. Ihr Kollege Michael Jokiel aus dem Bistum Eichstätt (Pfarreienverbund Katzwang-Reichelsdorf) ergänzt zu der Frage, ob sie sich durch das Studium gut gerüstet fühlten: „Meine Antwort ist ein klares Jain.“ Das Nein deswegen, weil er zwar im Studium viel Wissen und viel Theorie sich angeeignet habe. Andererseits habe er von vielen Bereichen einen Überblick bekommen und sei dadurch gerüstet. Er hoffe nun, diese Lücken durch die Ausbildungszeit zum Pastoralassistenten schließen zu können.
Bereits seit einigen Jahren kooperieren die drei Bistümer Bamberg, Eichstätt und Würzburg bei der Ausbildung der Pastoralassistenten.
Die überdiözesane Ausbildung ermögliche den berühmten „Blick über den eigenen Kirchturm“ hinaus, findet der Würzburger Ausbildungsleiter Johannes Reuter. Insgesamt sei der Beruf in den vergangenen Jahren komplexer geworden. Diese höheren Anforderungen würden sich auch in der Ausbildung widerspiegeln. Ein weiteren Grund sei, so erläutert die Eichstätter Ausbildungsverantwortliche Maria Lechner, die Vergleichbarkeit der Ausbildung. Damit sei es für die Arbeitnehmer leichter eine Diözese zu wechseln. Aber auch für den Arbeitgeber ergäben sich Vorteile. Denn es sei ja durchaus denkbar, dass eine Diözese für eine ganz bestimmte Stelle, einen Bewerber mit einem entsprechenden Profil suche. Überhaupt seien die Anstellungsmöglichkeiten aktuell sehr gut, berichtet der Bamberger Ausbildungsverantwortliche Valentin Weller. Diese gute Stimmung ist auch bei den frisch gebackenen Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten zu spüren. „Ich möchte das Gesicht der Kirche mitgestalten und etwas bewegen“, erzählt der neue Baunacher Pastoralassisten Johannes Schulz begeistert. Diese Befähigung habe
er schon durch seine Taufe und seine Firmung erhalten. Eine ähnliche Motivation hat Simon Riel (Pfarreienverbund Buxheim-Eitensheim). „Wir sollen in besonderer Weise Zeugnis ablegen für Jesus Christus und die Menschen
zu ihm begleiten.“ Seine Kollegin Katharina Karl (Pfarreiengemeinschaft Heiligkreuz und St. Elisabeth, Würzburg) schätzt die Möglichkeiten, die ihr gegeben werden. Die Kirche biete einen organisatorischen Rahmen und stelle auch entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung.
Die Freude am Glauben weitergeben möchte Sabine Menge (Pfarreienverbund Steinacher Land). „Der Glaube ist lebendig und nicht trocken.“ Ihr Beruf, darin sind sich die jungen Frauen und Männer einig, biete eine große Palette an Möglichkeiten und viel Abwechslung. „Wir sind keine Buchhalter“, meint Sandra Lohs. Und es sei eine Herausforderung Menschen in ihren Leben zu begleiten. „Der Glaube hat Platz im Leben.“ Und frei noch Hermann Hesse meint Monika Cupok (Pfarreienverbund Cadolzburg, Langenzenn und Wilhermsdorf), dass jedem Anfang ein Zauber inne wohne. Und sie fährt noch fort: „Wir sind bereit und bringen die Offenheit gerne mit.“
Christoph Gahlau