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Der Kirche ein junges Gesicht geben

GAs 2015
Datum:
Veröffentlicht: 25.11.15
Von:
Andreas Kuschbert, Heinrichsblatt

Drei Frauen und ein Mann arbeiten als Gemeindeassistenten im Erzbistum Bamberg

Bamberg – Mai, August, Oktober – das sind die Monate, in denen sie ihre Tätigkeit als Gemeindeassistentin beziehungsweise als Gemeindeassistent im Erzbistum Bamberg begannen. Und nicht nur Carina Merkel, Michael Knopf, Nadin Göller und Andrea König sind Neulinge, auch Barbara Seiller als ihre Ausbildungsleiterin ist neu in dieser Position. Sie hat zusätzlich zu ihrer Auf-­gabe der Studienbegleitung im Mentorat zum 1. September die Ausbildungsleitung für die Gemeindeassistenten übernommen. „Das hat sich organisch so ergeben, denn ich kenne die ­jungen Leute seit ihrem Studienbeginn“, sagt sie jetzt während des Besuchs in der Redaktion des Heinrichsblattes, bei dem sich die neuen Gemeindeassistenten vorstellten.

Bamberg – Mai, August, Oktober – das sind die Monate, in denen sie ihre Tätigkeit als Gemeindeassistentin beziehungsweise als Gemeindeassistent im Erzbistum Bamberg begannen. Und nicht nur Carina Merkel, Michael Knopf, Nadin Göller und Andrea König sind Neulinge, auch Barbara Seiller als ihre Ausbildungsleiterin ist neu in dieser Position. Sie hat zusätzlich zu ihrer Auf-­gabe der Studienbegleitung im Mentorat zum 1. September die Ausbildungsleitung für die Gemeindeassistenten übernommen. „Das hat sich organisch so ergeben, denn ich kenne die ­jungen Leute seit ihrem Studienbeginn“, sagt sie jetzt während des Besuchs in der Redaktion des Heinrichsblattes, bei dem sich die neuen Gemeindeassistenten vorstellten.

Als prägend für sein weiteres Leben erwies sich für Michael Knopf die Zeit als Ministrant in der Allerheiligen-Pfarrei in Nürnberg. Nach der Mittleren Reife ging Knopf auf die staatliche Fachoberschule in Nürnberg, wo er sein Fachabitur machte. „Ich war dort auf dem wirtschaftlichen Zweig, aber das hat mich alles nicht so richtig erfüllt“, ­erzählt er rückblickend. So ­absolvierte er anschließend ein Freiwilliges Soziales Jahr beim BDKJ Bamberg, „und da merkte ich, dass das Soziale meins ist“. Gespräche mit Gemeindemitgliedern, aber auch mit dem damaligen Kaplan Peter Fischer, der ihm die Arbeit in einer Pfarrei nahebrachte, ließen in dem heute 23-Jährigen den Wunsch wach werden, sich beruflich in der Kirche zu engagieren. So studierte er von 2011 bis 2015 „Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit“ mit Schwerpunkt Jugend- und Schulpastoral an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, seit dem 1. Mai diesen Jahres ist der Gemeide­assistent in der Pfarreiengemeinschaft Herzogenaurach tätig.Mit Blick auf die Arbeit in der Pfarreiengemeinschaft wünscht sich Michael Knopf, dass er nun intensiv die verschiedenen Formen der Katechese kennenlernen kann. Als spannend bezeichnet er die Unterschiede in der Jugendarbeit in Nürnberg und Herzogenaurach. „Das ist eine ganz andere Welt hier und es ist interessant zu sehen, wie Glaube von Jugendlichen gelebt wird.“

Es war der Spaß am Gemeindeleben aktiv mitwirken zu können und die Suche nach einer wirklich sinnvollen Tätigkeit, „bei der ich etwas für andere tun kann“, die Carina Merkel dazu brachten – ebenso wie Michael Knopf – „Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit“ in Eichstätt zu studieren und die Ausbildung zur Gemeindereferentin zu beginnen. 
Für die 32-Jährige, die in Pautzfeld aufgewachsen ist, ist eine Pfarrei „ein wundervoller Platz für jeden, denn alle sind Gemeinde mit ihren Charismen“. Und so will sie als Gemeinde­assistentin – derzeit eingesetzt in St. Johannes in Oberasbach-Kreutles – und später Gemeindereferentin den Menschen zeigen, „wie ansteckend der Glaube sein kann“. 

Hatte sie als Jugendliche mit Kirche nichts am Hut, so sind für Andrea König im Laufe der Jahre Kirche und Glaube immer wichtiger geworden. Bei den Redemptoristen in Forchheim machte sie die ersten „Gehversuche“ in der Kirche. Über ihre Organistentätigkeit – derzeit ist Andrea König zur Ausbildung im C-Kurs – kam sie in die Pfarrei, „der größte Teil meiner Freizeit spielte sich in der Kirche ab“, sagt sie lachend. 
Heute ist der Glaube das bestimmende Element im Leben der dreifachen Mutter, die ebenfalls in Eichstätt studierte und von 2006 bis 2007 Gemeindeassistentin in den Pfarreien Bubenreuth, Möhrendorf und Baiersdorf war, ehe sie ab 2007 in ­Elternzeit ging. Zwischenzeitlich studierte sie zudem einige Semester Mathematik und Physik für Lehramt Gymnasien.
Nach acht Jahren Pause stieg Andrea König, die auch Oblatin der Benediktinerabtei Plankstetten ist, nun ins zweite Ausbildungsjahr ein und ist als Gemeindeassistentin im Pfarreienverbund Adelsdorf-Aisch tätig. 
Als Gemeindeassistentin ist für Andrea König die Arbeit mit Kindern wichtig, aber gleichermaßen auch die Beschäftigung mit den Eltern, „denn viele Kinder erleben in ihrem Elternhaus heute keine christliche Haltung mehr. Da nutzen auch die ganzen Kindergottesdienste nichts mehr“.  Andrea König: „Die Eltern sind zwar katholisch, haben aber keinen Glauben mehr.“ So will sie bei Katechesen, beispielsweise zur Erstkommunion, auf die Eltern zugehen, ihnen vom Glauben erzählen und sie bestärken, im Glauben zu leben. „Ich hoffe, dass es rüberkommt, wie wichtig und schön Glaube sein kann.“

Obwohl eher aus der konservativen Ecke kommend, wie sie es ausdrückte, fand es Nadin Göller als Kind und Jugendliche ungerecht, dass in ihrer Heimatpfarrei nur Jungen ministrieren durften, „obwohl ich es auch machen ­wollte“. Nach ihrem Schulabschluss an der Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule in Bamberg absolvierte Nadin Göller eine Lehre zur Industriekauffrau, machte eine Fortbildung zur geprüften Wirtschaftsfachwirtin, „doch ich habe schon bald gemerkt, dass es das nicht ist. Ich wollte nicht nur im Büro sitzen.“ 
Anstöße aus der Gemeinde und dem Freundeskreis brachte sie schließlich dazu, an der Fachakademie für Pastoral- und Religionspädagogik in Freiburg das Studium der Religionspädagogik aufzunehmen. Jetzt ist sie wieder zurück in ihrem Heimatbistum und als Gemeindesassistentin in Hannberg, Großenseebach und Weisendorf tätig. 
Für sie sind die Begriffe „Anstecken“ und „Begeistern“ prägend für ihre Tätigkeit. „Ich will zeigen, dass Kirche jung ist“, sagt Nadin Göller, für die die Beziehungen zu den Menschen in den Gemeinden wichtig sind. „Und ich will versuchen das umzusetzen, was ich im Studium gelernt habe.“
Neben ihrer Arbeit in den Gemeinden sind die Gemeinde­assistenten auch als Religionslehrer in Grund- und Mittelschulen aktiv und kommen dadurch mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt. „So können sie der Kirche über die Pfarreigrenzen hinaus ein junges Gesicht geben“, so Ausbildungsleiterin Barbara Seiller. Sie selbst steht in engem Kontakt mit den Gemeindeassistenten. So trifft man sich zum regelmäßigen Austausch entweder in Bamberg oder in den Ausbildungsgemeinden. 


(siehe Heinrichsblatt Ausgabe 47 vom 22.11.2015)