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Dienstkonferenzen PR/GR am 24./25.10.2017

Dienstkonferenz 2017
Datum:
Veröffentlicht: 10.11.17
Von:
HA PP

Begrüßung Impuls DK Schieber

Stichwort Strukturprozess, Stichwort Findungsphase. Der Hirtenbrief liegt inzwischen einen Monat zurück; der neue Stellenplan wartet noch auf seine Veröffentlichung, ist aber schon jetzt dazu verdammt, sich selbst überflüssig zu machen, weil der Strukturprozess neue Seelsorgebereiche schafft und neue Berechnungen und neue Pfarrsitze usw. nötig macht.
Dienstkonferenz 2017

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

 

nach Kaffee und Kuchen und – für einen großen Teil von Ihnen – nach dem Studienhalbtag mit Prof. Beck heute Vormittag eröffne ich jetzt förmlich die diesjährige Dienstkonferenz und begrüße Sie ganz herzlich. Es ist gut, dass Sie hier sind. Respekt allen, die schon heute früh gekommen sind, und ein Willkommen nochmals Ihnen, Herr Prof. Beck, der Sie an diesen beiden Tagen die Pastoral- und die Gemeindereferentinnen und -referenten begleiten.

 

Herr Erzbischof nimmt ja meist an den Dienstkonferenzen – zumindest partiell – teil. Diesmal war aus Termingründen seine Anwesenheit nicht vorgesehen; er ist mit einigen hundert Schülerinnen der Maria-Ward-Schulen in Rom. Von ihm viele Grüße und – auch im Namen der ganzen Bistumsleitung – vielen Dank Ihnen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für Ihr jeweiliges Wirken in den Seelsorgebereichen, in der kategorialen Pastoral oder an diözesanen Stellen (wie z. B. in meiner Hauptabteilung, wo ich den Dienst sehr guter Leute aus Ihren Berufsgruppen genieße).

 

Stichwort Strukturprozess, Stichwort Findungsphase. Der Hirtenbrief liegt inzwischen einen Monat zurück; der neue Stellenplan wartet noch auf seine Veröffentlichung, ist aber schon jetzt dazu verdammt, sich selbst überflüssig zu machen, weil der Strukturprozess neue Seelsorgebereiche schafft und neue Berechnungen und neue Pfarrsitze usw. nötig macht.

 

Im Leitfaden für die Findungsphase ist als erste Etappe benannt: „Projektteam bilden, Gemeinde informieren“. Das müsste inzwischen überall laufen bzw. schon geschehen sein, so dass die weiteren Etappen angegangen werden können, die nach dem Prinzip sehen – urteilen – handeln schließlich zu einem Votum für den neuen Seelsorgebereich führen sollen. Zum Projektteam gehören Sie; gehört – neben Ehrenamtlichen – das ganze pastorale Team. Und hier meine große Bitte: Bringen Sie sich da engagiert ein. Verstehen Sie diese Bitte als Ermutigung. Sie haben da eine große Mitverantwortung; Sie haben echte Chancen, zu gestalten. Der ganze Prozess steht ja seit dem Hirtenbrief unter dem Motto „Das Erzbistum entwickeln“. Heruntergebrochen auf die Seelsorgebereiche inklusive der dort vorhandenen kategorialen Bereiche heißt das Motto also: „Den pastoralen Raum entwickeln“. Da haben Sie Ihren Platz und können eine gestaltende Rolle übernehmen. Möglicherweise müssen Sie sogar – das hängt vom Leitenden Pfarrer ab – Hauptimpulsgeber sein.

 

Ihre, unsere Aufgabe liegt dabei primär auf der pastoralen, der inhaltlichen Ebene. Was die äußeren Strukturen und Verwaltungsorganisationen angeht, gibt es genug Fachausschüsse und werden genug Energien investiert. Was dringend entfaltet werden muss, ist die pastorale Dimension; sind inhaltliche Zielsetzungen. Wichtigste Voraussetzung dafür ist gelingende Teambildung, ist effektive und kooperative und charismenorientierte Kooperation. Ferner geht es um eine Öffnung der Teams auf Ehrenamtliche, ohne die Kirche vor Ort (die berühmte „Kirche im Dorf“) nicht leben wird; es geht um noch mehr Vernetzung – auch zwischen territorialer und kategorialer Seelsorge –; es braucht inhaltliche, theologische, konzeptionelle Überlegungen; es braucht unbedingt ein auf den jeweiligen pastoralen Raum zugeschnittenes pastorales Konzept. Wer, wenn nicht die Hauptamtlichen, kann hier impulsgebend, moderierend, gestalterisch Kirche entwickeln?!

 

Dass es dabei Ungewissheiten gibt, ist logisch: Veränderung von Arbeitsfeldern, von Berufsbildern, neue Arten von Vernetzung, noch striktere Arbeitsteilung unter Rücksichtnahme auf die Charismen usw. Ungewissheiten also und echte Herausforderungen.

 

Bischof Franz Kamphaus, inzwischen 85 Jahre alt, erzählt einmal folgende Geschichte.

 

Ein Fischer an der Atlantikküste im Nordosten Brasiliens stellt beim Schriftgespräch die Frage: „Warum berief Jesus Fischer wie Petrus zu seinen Aposteln?“ Darauf antwortet ein anderer Fischer: „Wer sich zu Lande bewegt, baut Straßen aus Beton und Asphalt. Und er wird immer wieder diesen Weg benutzen. Ein Fischer aber sucht die Fische dort, wo sie sind. Deshalb sucht er jeden Tag einen neuen Weg, um die Fische ausfindig zu machen. Es kann sein, dass der Weg von gestern nicht zu den Fischen von heute führt.“

 

Kamphaus fügt an: „Lassen Sie uns, unserer Berufung getreu, zu den Mitmenschen von heute aufbrechen.“

 

Ich möchte Sie dazu ermutigen. Danke!

Dienstkonferenz 2017