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Eine neue, spannende Herausforderung

Claudia Ruß
Datum:
Veröffentlicht: 2.12.19
Von:
Christoph Gahlau
Sehr unterschiedliche Lebensläufe haben Karin Hofmann und Claudia Ruß. Hofmann ist Mutter von zwei jugendlichen Söhnen und hat neben der Familienorganisation noch Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit in Eichstätt studiert. Ruß hingegen war schon als Jugendbildungsreferentin für das Dekanat Kulmbach zuständig und hat sich über Theologie im Fernkurs weitergebildet. Beide Frauen haben nun eine Gemeinsamkeit: Seit dem 1. September befinden sie sich als Gemeindeassistentinnen in der Ausbildung zur Gemeindereferentin.
Karin Hofmann

Sehr unterschiedliche Lebensläufe haben Karin Hofmann und Claudia Ruß. Hofmann ist Mutter von zwei jugendlichen Söhnen und hat neben der Familienorganisation noch Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit in Eichstätt studiert. Ruß hingegen war schon als Jugendbildungsreferentin für das Dekanat Kulmbach zuständig und hat sich über Theologie im Fernkurs weitergebildet. Beide Frauen haben nun eine Gemeinsamkeit: Seit dem 1. September befinden sie sich als Gemeindeassistentinnen in der Ausbildung zur Gemeindereferentin.

Hofmann, die aus Ebermannstadt kommt, absolviert ihre Ausbildung aus familiären Gründen nicht in den üblichen zwei, sondern in vier Jahren. Also erst zwei Jahre Gemeindeausbildung, dann zwei Jahre Schulausbildung. Sie gehört nun zum Pastoralteam des Seelsorgebereichs Neubau mit Sitz in Neunkirchen am Brand. Ihr Ausbildungspfarrer ist Joachim Cibura, ihr Ausbildungsverantwortlicher vor Ort Gemeindereferent Horst Schmid. Die ersten Eindrücke von Hofmann sind durchwegs positiv: „Viele gehen mit strahlendem und offenen Herzen auf einen zu“, erzählt sie. Aber, angesichts der Größe der neuen Seelsorgebereiche werde es eine Weile dauern, bis man die entsprechenden Personen auch zuordnen könne.

Ruß stammt ursprünglich ganz aus dem Norden des Erzbistums, aus Windheim im Frankenwald. Ihre zweijährige Ausbildung wird sie aber in der Großstadt, im Nürnberger Seelsorgebereich Mitte-Nord-West, absolvieren. Ihr Ausbildungspfarrer ist Markus Bolowich und ihre Ausbildungsverantwortliche vor Ort Gemeindereferentin Christine Zötzl. In Nürnberg kümmere sie sich eben nicht nur um Jugendarbeit, sondern auch um andere Bereiche, berichtet Ruß von ihren ersten Wochen. Gleichzeitig aber merke sie, dass die spirituelle Komponente ihr zunehmend wichtiger werde. Und da sie „Quereinsteigerin“ sei, wünsche sie sich nun, dass sie auch „liturgisch“ auf die Füße gestellt werde.

Noch während ihrer Tätigkeit als Jugendbildungsreferentin hat Ruß nebenbei alle vier Kurse von Theologie im Fernkurs absolviert, also Grund- und Aufbaukurs, den pastoraltheologischen und den religionspädagogischen Kurs. Im Unterschied zu anderen Diözesen sei es aber die Ausnahme, dass man mit einem Studium von Theologie im Fernkurs die Ausbildung zur Gemeindereferentin beginnen könne, erläutert die Ausbildungsleiterin für die Gemeindeassistenten, Barbara Seiller. Diese Möglichkeit bestehe momentan lediglich für bewährte Jugendbildungsreferenten, die schon im Dienst des Erzbistums stehen, nach vorheriger Rücksprache.

Schon Anfang der 1990er-Jahre hatte Karin Hofmann in Eichstätt Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit studiert. In ihrer Heimatpfarrei habe sie sich so viel ehrenamtlich engagiert, dass sie sich irgendwann gefragt habe, warum sie es denn nicht hauptamtlich tun sollte. Nun hat Hofmann die noch fehlenden Studieninhalte nachgeholt. Doch ein Studium nach so vielen Jahren wieder aufzunehmen, sei nicht einfach, erzählt Hofmann. Schließlich sei es damals noch ein Diplom-Studiengang gewesen, heute ein Bachelor mit völlig anderen Strukturen und Inhalten. Es sei faktisch ein neues Studium gewesen. „Den Rückhalt von meinem Mann habe ich. Er steht hinter mir“, erzählt Hofmann. Und die beiden Söhne müssten eben damit klarkommen, dass die Kontrolle der Hausaufgaben durch die Mutter eben auch mal nicht stattfinde.

Natürlich sind die Tage in der Ausbildung gut gefüllt, mit theoretischen, aber auch praktischen Einheiten durch die diözesane Ausbildungsverantwortliche. Barbara Seiller legt aber auch Wert darauf, dass die Ausbildungsinhalte sich an der konkreten Arbeit vor Ort orientierten. So war beispielsweise ein Ausbildungstag zur Hospiz- und Palliativseelsorge eingeplant. „Bei den Trauergesprächen die richtigen Worte zu finden ist schon eine Herausforderung“ findet Ruß.

Während sie sich bei der Jugendarbeit durch ihre vorherige berufliche Tätigkeit gut gerüstet fühlt, ist es für Hofmann durchaus eine „Herausforderung für ganz viele quirlige Kinder die Ansprechpartnerin oder Hauptperson bei einer Freizeit zu sein.“

Doch die Ausbildung für die beiden Frauen hat ja erst vor wenigen Wochen begonnen. „Ich fühle mich gut begleitet“, sagt Hofmann. Es sei durchaus faszinierend in den Gemeinden zu sehen, welche Charismen es gebe und da entdeckt werden könnten. Ihr sei es ganz wichtig in ihrer Arbeit die Ehrenamtlichen wertzuschätzen.

Ruß zieht schon ein erstes kurzes Fazit. „Ich wollte es so. Und ich bin froh, dass ich es gemacht habe.“

Quelle: Heinrichsblatt