„Ich war gar kein Ministrant…“

Ganz offene und bekräftigende Worte von Erzbischof Dr. Ludwig Schick bei der Eucharistiefeier zur Eröffnung der Gebetswoche um geistliche Berufe in Schnaittach
Die Kirchenbänke waren bereits voll besetzt, als eine riesige Schaar an Ministranten gemeinsam mit Erzbischof Ludwig Schick, Domvikar Robert Mayr und den Pfarrern Hans Eisend und Jürgen Dellermann in großem Einzug in die Kirche St. Kunigund zogen. Für viele Christen unseres Erzbistums gehört der Termin schon fest dazu. Am 4. Sonntag der Osterzeit, in diesem Jahr also am 21.04.2013 wird weltweit für geistliche Berufungen gebetet. Die Woche davor wird die Weltgebetstagswoche für das Bistum in einer Pfarrei feierlich eröffnet. Daher nahmen Viele weite Wege auf sich, um dabei zu sein und Jung und Alt feierten gemeinsam einen stimmungsvollen und aussagekräftigen Gottesdienst miteinander. Die extra für diesen Gottesdienst zusammengestellte Band ließ bereits beim Halleluja spüren, dass Schnaittach sich freut, diese besonders geprägte Woche für das Bistum bei sich zu eröffnen.
Pfarrer Eisend machte in seiner Begrüßung schon darauf aufmerksam, dass Berufung jeden Einzelnen angeht und dies auch im Pastoralplan der Erzdiözese von 2005 auch festgehalten ist. Erzbischof Schick verdeutlicht diesen Gedanken. Er spricht davon, dass es gute geistliche Berufungen, also Priester und Ordensleute braucht, aber dass gute christliche Eheleute, gute Mitarbeiter in der Caritas und gute pastorale Mitarbeiter für ein gutes Miteinander genauso wichtig sind. Und dann erzählte er von seinem eigenen Berufungsweg: „Ich war gar kein Ministrant und auch sonst in der Kirche wahrscheinlich gar nicht so engagiert wie ihr. Jesus kam auf mich zu und ich spürte, dass er etwas mit mir und meinem Leben machen will.“ Dann erzählte der Erzbischof von dem Alltag in der Klinik während seiner Ausbildung zum Arzt. Immer wieder fühlte er sich von Jesus neu gelockt. Er spürte, dass Jesus ihn braucht „um die Netze auszuwerfen.“ Daraufhin hat er sich für den Beruf des Priesters entschieden: „Wenn du diesen Ruf spürst, dann kannst du Priester werden. Musst du aber nicht“, so hat er erläutert und dabei in die ersten Reihen zu den Ministranten geblickt.
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es die Möglichkeit sich am Informationsstand der Diözesanstelle „Berufe der Kirche“ über die Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten in der Erzdiözese zu informieren. Diese Chance wurde auch wahrgenommen. So kam ein Junge auch mit ganz klaren Vorstellung und ließ sich genau erklären, welche Schritte zu tun sind, um sein Berufsziel zu erreichen: „Erzbischof will ich einmal werden, aber unbedingt von Bamberg!“.
Genauer informieren konnte er sich dann noch im Pfarrsaal. Da moderierte Domvikar Mayr nämlich den Talk zwischen den Schnaittachern und Erzbischof Ludwig Schick. Hier bestand die Möglichkeit alles zu fragen, was man eben einen Erzbischof immer schon einmal so fragen wollte. Und die ungewöhnlichsten und originellsten Fragestellungen kamen von den Jüngsten. So musste der Erzbischof erläutern, wann und warum er welche Kopfbedeckung trägt, welche Stelle er im Gottesdienst am Liebsten hat und wo und wie er aufgewachsen ist. Seine ehrlichen und auch humorvollen Antworten brachten die Teilnehmer sicher nicht zur zum Nachdenken, sondern auch zum Schmunzeln.