„Immer weiter!“

Es ist wieder soweit – die Sonne scheint, der Frühling schickt seine Boten. Damit wächst auch die Lust draußen zu sein, zu Fuß, mit dem Fahrrad, wie auch immer.
Mich begleiten beim Radfahren seit einigen Jahren Gedanken von Madeleine Delbrêl, einer französischen Mystikerin, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Ivry lebte und das einfache Leben der Menschen dort teilte. Mir gefällt die Verbindung von alltäglichen Wahrnehmungen übertragen auf die Kraft des Evangeliums.
Sich in den Schwung der Liebe hineingeben – wie wunderbar und kraftvoll!
„Immer weiter!“ sagst du zu uns
in allen Kurven des Evangeliums.
Um die Richtung auf dich zu behalten,
müssen wir immer weitergehen,
selbst wenn unsere Trägheit verweilen möchte.
Du hast dir für uns
ein seltsames Gleichgewicht ausgedacht,
ein Gleichgewicht,
in das man nicht hineinkommt
und das man nicht halten kann,
es sei denn in der Bewegung,
im schwungvollen Voran.
Es ist wie mit einem Fahrrad,
das sich nur gerade hält, wenn es fährt;
ein Fahrrad, das schief an der Wand lehnt,
bis man sich darauf schwingt
und schnell auf der Straße davonbraust.
Die Zeit, in der wir leben,
ist gezeichnet von einem allgemeinen,
schwindelerregenden Ungleichgewicht.
Sobald wir uns hinsetzen, unser Leben zu betrachten,
kippt es und entgleitet es uns.
Wir können uns nur aufrecht halten,
wenn wir weitergehen,
wenn wir uns hineingeben
in den Schwung der Liebe.