„Mit Gottes Geist werden Sie meistern, wozu Sie gesandt sind“

Zwei Männer begannen ihre Ausbildungszeit als Pastoralassistenten
Alexander Bothe und Tobias Ott sind die neuen kirchlichen Mitarbeiter im Erzbistum Bamberg, die im September 2012 ihren Dienst als Pastoralassistenten aufgenommen haben. Der Beginn dieser Ausbildungszeit war nun Anlass für einen Gottesdienst in der Kapelle des Bistumshauses St. Otto, dem Domkapitular Hans Schieber vorstand.
In seiner Predigt machte der Leiter der Hauptabteilung Pastorales Personal deutlich, dass das Überschreiten der Schwelle in die Ausbildungszeit als Pastoralassistent zwar Angst und Unsicherheit wecken und auslösen, aber auch Energie und Begeisterung freigesetzen könne. „Ich habe in den Begegnungen der letzten Wochen mit Ihnen, lieber Herr Bothe, lieber Herr Ott, neben Dienstbereitschaft, Offenheit und Ernst auch ein gutes Stück Begeisterung verspürt. Und die möchte ich uns allen nicht nur für Schwellenereignisse, sondern auch für den Alltag wünschen“, so der Domkapitular.
Es gäbe genügend Gründe gegen allzu viel Begeisterung. Diese könne sich auf nebensächliche Dinge richten oder einseitig orientiert sein. Begeisterung spotte oft der Wirklichkeit. Angesichts der kritischen Lage in Syrien oder Ägypten, angesichts der schwierigen Umbruchsituation in der Kirche samt Nachwuchsmangel, Überlastung und diversen Ungleichzeitigkeiten stelle sich die Frage, wo man da begeistert sein dürfe.
Trotz all dieser Bedenken passe aber Begeisterung zum christlichen Glauben. „Ja: Christsein ohne Begeisterung wäre eine Fehlgeburt. Und das Gleiche sage ich von Ihrem Beruf, von Ihrer Berufung“, so Domkapitular Schieber. Es gelte „Be-geist-erung zu leben“ und den Geist in den verschiedenen Dimensionen erfahrbar werden zu lassen. Der Geist im Sinn von Verstand und Vernunft mache deutlich, dass es darum gehe, sich mit ganzer Kraft für die Communio in der Kirche und den Aufbau der Gemeinde einzusetzen.
Der Geist im Sinn von Haltung, Atmosphäre, menschlichem Miteinander werde da erfahrbar, wo sie Menschen nützt, z. B. den Ehrenamtlichen und den Kolleginnen, Kollegen, Vorgesetzten im Team. „Wenn zum Begeistertsein Einfühlungsvermögen und Achtung stoßen, wie Jesus sie vorgelebt hat, dann können wir gar nicht genug begeistert sein“, so Hans Schieber.
Und schließlich sei da jener Geist, den man den Heiligen nennt. „Kirche und Christsein und Pastoralassistent sein – das alles geht nicht ohne Heiligen Geist. Wir tragen sein Siegel. Er ist in uns, wir sind sein Gefäß, ja sein Tempel. Mit diesem Geist konnten Sie die Schwelle zu Ihrer Berufsausbildung froh und gelassen überschreiten. Mit diesem Geist werden Sie meistern, wozu Sie gesandt sind. Um diesen Geist bitten wir ganz fest für Sie!“, so Domkapitular Schieber.
Im Anschluss an den Gottesdienst folgte eine Agape für die Pastoralassistenten und deren zuständige Dienstvorgesetzte und Ausbildungsverantwortliche, Kolleginnen, Kollegen und Familienangehörige.
Alexander Bothe arbeitet im Referat Ministrantenpastoral des Erzbischöflichen Jugendamtes Bamberg, Tobias Ott ist während seiner Ausbildungszeit eingesetzt im Pfarreienverbund Eggolsheim - Unterer Aischgrund.
Pastoralassistenten sind Diplom-Theologen und werden in der Ausbildung zum Pastoralreferenten eingeführt in die verschiedensten Bereiche der Pastoral und Seelsorge. Die Ausbildungszeit wird mit der so genannten zweiten Dienstprüfung abgeschlossen.