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Pfarrer Richard Förster verstorben

Pfarrer Richard Förster
Datum:
Veröffentlicht: 19.4.17
Von:
Elke Pilkenroth

Förderer und Liebhaber der Geistlichen Musik in Nürnberg

Am frühen Morgen des Ostersonntags, 16. April 2017, ist der langjährige Pfarrer von St. Bonifaz, Richard Förster, im Alter von 87 Jahren gestorben. Seine musikalische Begeisterung mündete in einem fast 40-jährigen Engagement für Geistliche Musik im Dekanat Nürnberg.

Am frühen Morgen des Ostersonntags, 16. April 2017, ist der langjährige Pfarrer von St. Bonifaz, Richard Förster, im Alter von 87 Jahren gestorben. Seine musikalische Begeisterung mündete in einem fast 40-jährigen Engagement für Geistliche Musik im Dekanat Nürnberg.

Am 26. September 1929 in Nürnberg geboren, erlebte er in der Innenstadt hautnah den 2. Weltkrieg und die Folgen mit. In der Pfarrjugend von St. Elisabeth fand er seine erste kirchliche Heimat. Nach dem Theologiestudium (1949 bis 1954) und der Priesterweihe in Bamberg führten ihn die Kaplansjahre zunächst nach Bamberg (St. Gangolf) und Coburg (St. Augustin). In Erlangen war er als Klinikseelsorger eingesetzt und in Ebrach übernahm er die seelsorgerliche Betreuung in der Jugendvollzugsanstalt. Weitere Stationen waren Pegnitz und Kulmbach. Seine erste Pfarrstelle wurde ihm 1964 in Neuhaus übertragen. 1967 kam er in seine Heimatstadt zurück. Als dritter Pfarrer in der Geschichte der Pfarrei St. Bonifaz prägte er diese nachhaltig über 30 Jahre. Nachdem die Kirche durch einen Brand 1966 schwer zerstört worden war, stand zunächst der Wiederaufbau der Pfarrkiche an. Den Innenraum gestaltete Förster nach den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Förderer der Kirchenmusik
1968 bekam St. Bonifaz eine neue Orgel, ein Jahr später begründete Förster die Ökumenische Singgemeinschaft mit der evangelischen Nachbargemeinde St. Leonhard. In Försters Amtszeit als Pfarrer von St. Bonifaz fiel unter anderem auch der Bau der Filialkirche St. Lioba.

Als großer Freund der Kirchenmusik war er, der 1987 zum Erzbischöflichen Geistlichen Rat ernannt wurde, nicht nur jahrzehntelang Förderer der Musica Sacra für das Dekanat Nürnberg, sondern auch 30 Jahre lang Mitglied im Kuratorium der Internationalen Orgelwoche Nürnberg.

Außerdem war Pfarrer Förster von 1987 bis 1999 Mitglied der Liturgischen Kommission im Erzbistum Bamberg.

Leidenschaft Berge
Den passionierten Bergsteiger und Skifahrer Richard Förster zog es immer wieder in die Berge. 200 Dreitausender und 23 Viertausender hatte er erklommen. Allein 50mal sei er auf dem Similaungletscher im Ötztal gewesen, erinnert sich sein Freund und Weggefährte Prälat Theo Kellerer. „Und bei Bergmessen lebte er auf.“ Seit Ende der 60er Jahre pflegten die beiden eine intensive Freundschaft. Viele gemeinsame Urlaube bleiben in Erinnerung. „Richard war sehr menschlich, ein echter Seelsorger“, so Kellerer. Seine musische Begabung sei auch durch sein hervorragendes Klavier- und Orgelspiel zum Ausdruck gekommen. „Richard war ein treuer Kerl, ein guter Weggefährte. Und er war sehr gesellig: unter Mitbrüdern und unter Freunden hat er sich wohlgefühlt“, so der ehemalige Stadtdekan Kellerer.

Theologisch ist Richard Förster verortet im Zweiten Vatikanischen Konzil. „Das hat uns beide geprägt“, erinnert sich Kellerer. „Und er war sehr der Ökumene zugetan, sie war ihm ein großes Anliegen.“ Zu vielen evangelischen Christen und Pfarrern hatte er enge Kontakte. Auch mit dem ehemaligen Bayerischen Landesbischof Johannes Friedrich war er seit Jahrzehnten verbunden.

In der Gemeinde St. Bonifaz trauern viele Menschen um ihren ehemaligen Pfarrer „Er war sehr beliebt bei uns“, erklärt Pastoralreferent Wolfgang Janus. So habe er in St. Bonifaz beispielsweise eingeführt, dass sich bei der Kommunionausteilung ein Kreis um den Altar bilde. „Und jeder neue Mitarbeiter in unserer Pfarrei musste die ‚Bewährungsprobe‘ Bergsteigen bestehen“, erinnert sich Janus mit einem Lächeln.

Termine zur Beisetzung

Der Gedenkgottesdienst findet am Dienstag, 25. April 2017, um 10.30 Uhr in der Nürnberger Pfarrkirche St. Bonifaz, Leopoldstraße 36, statt. Die Beisetzung ist im Anschluss um 12.45 Uhr auf dem Westfriedhof, Treffpunkt: Aussegnungshalle.

Die Gemeinde St. Bonifaz bietet am Montag, 24. April 2017, um 18 Uhr eine Totenandacht an.