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Primär geht es um den Menschen

Pastoralassistenten 2015
Datum:
Veröffentlicht: 21.9.15
Von:
HA PP

Vier Männer und fünf Frauen nehmen an Einführungstagen für Pastoralassistent/-innen teil - Bistumsübergreifende Ausbildung der (Erz-)Diözesen Bamberg, Eichstätt und Würzburg

Das Berufsbild des Pastoralreferenten ist vielschichtig und befindet sich in ständiger Weiterentwicklung, entsprechend lang und anspruchsvoll ist die Ausbildung und Vorbereitung. Die vier Männer und fünf Frauen im Alter von 25 bis 51 Jahren, die sich in Stein bei Nürnberg zu den gemeinsamen Einführungstagen der Bistümer, Bamberg, Eichstätt und Würzburg eingefunden haben, haben ihr Theologiestudium hinter sich und starten nun die drei- bis vier-jährige praxisorientierte Ausbildung zum Pastoralassistenten, die in den einzelnen Bistümern unterschiedlich akzentuiert ist.

Das Berufsbild des Pastoralreferenten ist vielschichtig und befindet sich in ständiger Weiterentwicklung, entsprechend lang und anspruchsvoll ist die Ausbildung und Vorbereitung. Die vier Männer und fünf Frauen im Alter von 25 bis 51 Jahren, die sich in Stein bei Nürnberg zu den gemeinsamen Einführungstagen der Bistümer, Bamberg, Eichstätt und Würzburg eingefunden haben, haben ihr Theologiestudium hinter sich und starten nun die drei- bis vier-jährige praxisorientierte Ausbildung zum Pastoralassistenten, die in den einzelnen Bistümern unterschiedlich akzentuiert ist. Diese Berufseinführungszeit schließt mit der zweiten Dienstprüfung ab; danach gilt die Berufsbezeichnung Pastoralreferent/in. Mit ihren persönlichen Charismen, ihrer eigenen Art den Glauben zu leben, verstärken diese Laientheologen das hauptamtliche Seelsorgeteam, treten in Kontakt mit Menschen aller Altersgruppen; vielfältig sind ihre Einsatzgebiete in der Gemeindepastoral, in Kinder- und Jugendarbeit, Krankenhaus- oder Gefängnisseelsorge u.v.a.m. Eine Fokussierung auf Spezialbereiche erfolge jedoch erst später, anfangs gelte es umfassende Basiskenntnisse zu erwerben, betont der Bamberger Ausbildungsleiter Valentin Weller.

Breite Motivation

Durchweg gehen die Bewerber motiviert an den Start. Mathias Böhm aus Bamberg freut sich auf die Arbeit in der Kirche. Als Seelsorger offen zu sein für die Nöte der Menschen, authentisch zu leben, nennt der 28-Jährige als Ziele, wobei er Pastoralreferent zu sein als Berufung versteht. Für die beiden 25-Jährigen, Anja May aus Würzburg und Matthias Kamuf aus Eichstätt ist die angestrebte Tätigkeit die ideale Möglichkeit, Glaube und Arbeiten mit Menschen zu verbinden. Petru Giurgi will sich dafür einsetzen, dass Kirchengemeinde für die Menschen Heimat wird. „Lebendiger Glaube wirkt sich im Alltag aus“, zeigt sich der 36-Jährige aus dem Erzbistum Bamberg überzeugt. Seine Kollegin Christine Goltz ist die einzige Spätberufene in der Gruppe. Nach jahrelanger Erfahrung in der Bildungsarbeit will die 51-Jährige nun in die Seelsorge eintreten, um sinnsuchenden Menschen Orientierung zu vermitteln. Besonders wichtig ist ihr die Altersgruppe 35 bis 50 Jahre. Für sie und für Menschen am Rande möchte sie gerne zur kirchlichen Brücke werden.

Positives Miteinander und Vorbilder in der Heimatgemeinde haben Susanne Lindner aus der Bamberger Gruppe auf ihren Weg geführt. Nun möchte sie vor Ort selbst Pfarrfamilie aktiv mitgestalten. Dabei will sie auf die individuellen Bedürfnisse blicken. „Primär geht es um den Menschen“, sagt sie und was Kirche ihm bieten könne. Gleichzeitig habe dies einen positiven gesellschaftlichen Effekt.

Die nun beginnende „Werkstattausbildung“ – wie Valentin Weller sie nennt – ist den Kandidaten eine willkommene Ergänzung zu den im Studium erworbenen theoretisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen. Theorie sei wichtig, nun sei man in der Praxis gefordert, so  Sarah Röck aus dem Erzbistum Bamberg, und der Würzburger Christoph Hippe glaubt, dass die auf ihn zukommenden konkreten Anforderungen in der Gemeinde ihn weiter bringen werden.

Pastoralreferent ist ein relativ junger Beruf, bemerkt die Eichstätter Ausbildungsleiterin Maria Lechner, seit circa 40 Jahren existiere die Ausbildung. Die Berufseinführung umfasst pastorale, spirituelle und persönlichkeitsbildende Elemente. Dabei greifen praktische und theoretische Teile ineinander. Überzeugend aus dem Glauben leben und dadurch das Interesse der Menschen finden, nennt sie als Wesenszug eines Pastoralreferenten - in jesuanischer Manier auf den Menschen zuzugehen. Ihr Kollege Weller sieht in einem Pastoralreferenten in erster Linie einen Theologen, ausgestattet mit hoher fachlicher, persönlicher und sozialer Kompetenz, einen Menschen, der von Gott erzählt, der geistlich inspirieren kann. Der Würzburger Ausbildungsleiter Johannes Reuter erinnert an das II. Vaticanum und die damit erfolgte Öffnung der Kirche für den weltlichen Dialog. Für diese damals erkannten wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben sei der Pastoralassistent/-referent prädestiniert. Reuter spricht von einer Berufsgruppe für neue Herausforderungen in der Kirche, für neue Wege und Chancen – vielfältig einsetzbar in Gemeinde- und kategorialen Aufgaben.

Gemeinsame Ausbildung

In diesem Jahr starten fünf Kandidaten aus dem Erzbistum Bamberg, drei aus der Diözese Würzburg und einer aus Eichstätt die Ausbildung zum Pastoralassistenten. Die Teilnehmerzahlen schwanken von Jahr zu Jahr. Nach dem Stopp der Pastoralreferentenausbildung vor etwa zehn Jahren in Bamberg und Eichstätt bzw. starker Limitierung in Würzburg läuft sie seit mehreren Jahren in allen drei Bistümern und stößt auf Interesse. Es seien erstaunlich viele, die sich auf diesen Weg einließen, meint Reuter.

Die Kooperation der drei nördlichen bayerischen Bistümer bewerten die Ausbilder als wichtig, auch um die Schwankungen bei den Teilnehmerzahlen zu kompensieren. Bamberg und Würzburg arbeiten seit acht Jahren zusammen, zwei Jahre später schloss sich Eichstätt an. Die Ausbildung besteht aus unterschiedlichen Modulen und Kooperationen sowie Veranstaltungen, Exercitien und spirituellen Impulsen.

Wie wichtig die Diözesen diese Ausbildung nehmen sehe man daran, dass sie Zeit und Geld in eine gründliche Berufsvorbereitung investierten, vermerkt der Bamberger Valentin Weller. Die Teilnehmer bewerten den Austausch und die konstruktive Diskussion in den gemischten Gruppen als bereichernd und wertvoll. Pastoralreferent sei kein leichter Job, stellt die Würzburgerin Anna-Maria Marx fest, es brauche eine intensive Zeit des Lernens. Und „genial“ findet sie, dass der Arbeitgeber ihnen das ermöglicht.

Einsatzbereiche

Die Einsatzbereiche für die Kandidat/innen stehen fest: Im Erzbistum Bamberg kommt Mathias Böhm in den Pfarreienverbund Stegaurach – Lisberg, Petru Giurgi wird im Pfarreienverbund Erlanger Mitte antreten, und Christine Goltz verstärkt das Team im Pfarreienverbund Breitengüßbach – Kemmern. Susanne Lindner startet im Pfarreienverbund Banzer Stift – Bad Staffelstein – Lautergrund und Sarah Maria Röck geht in den Seelsorgebereich „Pfarrei St. Karl, Nürnberg“. Im Bistum Eichstätt beginnt Matthäus Kamuf seinen Dienst im Pfarreienverbund Neumarkt West. Im Bistum Würzburg geht Christoph Hippe in die Pfarreiengemeinschaft Der gute Hirte im Markt Burkardroth, Anna-Maria Marx kommt in die Pfarreiengemeinschaft Am Schönbusch St. Kilian – St. Laurentius und Anja May gibt ihr Debüt in der Pfarreiengemeinschaft Oberleichtersbach /Schondra.