über alles hinaus

Mich bewegt derzeit, angesichts unterschiedlichster „Grenzerfahrungen“, denen wir durch die Medien und die Nachrichten ausgesetzt sind, ein Gedicht des Lyrikers, Seelsorgers und Theologen Bruder Andreas Knapp. Wie wäre es, wenn es uns gelänge, einmal fernab von Grenzen zu denken, den Fuß in der Tür zu einer „unbekannten Hoffnung“ hätten. Ich glaube nicht, dass derartiges Denken mit Traumtänzerei zu tun hätte, wohl aber mit einem Vertrauen, dass uns mit dem Blick über den eigenen Tellerrand auch unsere eigenen Möglichkeiten zu verändern und zu gestalten neu in den Blick nehmen lässt. Das Gedicht von Bruder Andreas Knapp heißt: Über alles hinaus…
über alles hinaus
an unseren grenzen
leiseste ahnung
vom jenseits der mauer
nur ein größeres
kann alles umfassen
begriffe greifen
immer zu kurz
im unaussprechlichen
der anspruch
des unsagbaren
alle welt
unzureichend
den wehgrund zu füllen
nach jedem abschied
klaffende herzhaut
unauflösliche fragen
salz in offene wunden
chronischer schmerz
als fuß in der tür
zu unbekannter hoffnung