Studientag:Seelsorge: Das, was trägt und hält

Fragt man kirchliche Mitarbeiter:innen unterschiedlicher Berufsgruppen, was sie in ihrem Beruf am liebsten sind oder sein möchten, heißt es „Seelsorgerin“, „Seelsorger“. Fragt man nach kirchlichen Aufgaben, die unter Christen und auch noch unter säkularen Menschen hoch im Kurs stehen, dann fällt immer wieder der Begriff „Seelsorge“. Fragt man, was das denn genau sei … werden die Antworten zumindest vielfältig, nicht selten auch unkonkret: Gesprächssituationen für Einzelne oder umfassende Berufsrolle? Stehen „durchschnittliche Gemeindechristen“ auch im Dienst der Seelsorge? Es ist offenbar nicht so einfach, diesen hochgeschätzten Begriff mit Inhalt zu füllen. Die Deutsche Bischofskonferenz hat das in einem Dokument getan, das sie 2022 veröffentlicht hat („In der Seelsorge schlägt das Herz der Kirche. Wort der Deutschen Bischöfe zur Seelsorge“). Es entwickelt eine Vorstellung, die nach spezifisch christlichen Konturen sucht, und sie wirft die Frage nach Qualitätsansprüchen auf. Finden wir uns in diesen Bestimmungen wieder? Lassen sich meine je persönlichen Vorstellungen hier „unterbringen“? Wird Seelsorge damit zu einem Begriff, der auch mich in meiner Berufsrolle trägt und hält?

Referent: Prof. Dr. Elmar Koziel